Endlich 18!
Dies bringt nicht nur Freiheiten sondern auch ganz viel Verantwortung mit sich. Eine davon ist der Umgang mit Geld und die damit verbundenen Konsequenzen.
Endlich 18!
Dies bringt nicht nur Freiheiten sondern auch ganz viel Verantwortung mit sich. Eine davon ist der Umgang mit Geld und die damit verbundenen Konsequenzen.
Verständlicherweise freuen sich viele Jugendliche auf die Volljährigkeit und verbinden damit neue Freiheiten. Selten sind sie sich bewusst, dass damit auch mehr Verantwortung in Bezug auf ihre Ausbildungsplanung bzw. deren Finanzierung auf sie wartet und sie werden von Unternehmen insbesondere auch von Banken und Versicherungen intensiv umworben. Letzteres ist mit Vorsicht zu geniessen. Hand auf Herz: Für was braucht Mensch zwei Kreditkarten oder eine Lebensversicherung in jungen Jahren?
Da sich junge Erwachsene im Alter von 18 Jahren meistens mitten in der Erstausbildung befinden, ändert sich grundsätzlich nichts bei der Frage, wie viel sie pro Monat zum Leben brauchen – ausser, dass sie mit Sicherheit ab dem 1. Januar nach der Volljährigkeit bei der Krankenkasse anstelle der Kinderprämie neue eine junge Erwachsenenprämie bezahlen. Je nachdem hilft ein Anspruch auf die Prämienverbilligung die Erhöhung abzufedern.
Die Situation der Eltern hat immer direkte Auswirkungen auf die Kinder. Ist Geld ein knappes Gut oder wollen Eltern bewusst mehr Verantwortung bei einzelnen Budgetposten abgeben, folgen Diskussionen über die Umsetzung oder über den Beitrag der Kinder aus den eigenen Einnahmen.
Machen die Kinder eine Lehre kommt das Gespräch über eine angemessene Übernahme der eigenen Kosten meistens bereits beim Antritt der Lehre auf. Lesen Sie dazu auch unter Jugendlichen den Abschnitt Wem gehört der Lehrlingslohn.
Es kann für die jungen Erwachsenen anspruchsvoll werden, ihren Unterhalt zu regeln – unabhängig davon ob Eltern zusammenleben, getrennt oder geschieden sind. Ist der Unterhalt der Kinder in einem Urteil oder einer Vereinbarung lediglich bis zur Volljährigkeit geregelt, kommt die Frage auf, wie viel beide Eltern bis zum Ende der Erstausbildung noch beitragen müssen.
Gibt es keine innerfamiliäre Einigung, sind die Volljährigen gefordert ihre Rechte und Pflichten selbst wahrzunehmen. Das kann eine Überforderung sein und die Aufgabe kommt zur Unzeit. Mit 18 Jahren stecken viele junge Menschen in wichtigen Prüfungsphasen. Dies ist der Herabsetzung der Volljährigkeit von 20 auf 18 Jahren und der früheren Einschulung geschuldet. Zudem beansprucht der Prozess bis zur neuen Lösung Zeit. Ausgehend von einem Budget, kann eine neue Einigung angedacht werden.
Auf Grund des heute sehr durchlässigen Bildungssystems, kommt oft auch die Frage nach der angemessenen Erstausbildung auf.
Dies sind zentrale Fragen, sind doch Eltern bis zum Ende der angemessenen Erstausbildung unterhaltspflichtig, soweit es ihnen unter Berücksichtigung aller Umstände zugemutet werden kann. Die Fachstelle Volljährigenunterhalt kann bei offenen Fragen zum Volljährigenunterhalt Auskunft geben.
Mit dem Ausbildungsabschluss winkt der erste eigene Lohn. Damit einher gehen Fragen wie:
Je nachdem, ob es möglich war vorher für einige dieser Budgetposten zu sparen oder nicht, muss anders vorgegangen werden. Ein massgeschneidertes Budget für den neuen Lebensabschnitt hilft bei der Einschätzung, welche Möglichkeiten offenstehen.
Vorschläge über Abgaben für Kost und Logis und die Einteilung des Geldes während der Lehre finden Sie bei den Budgetbeispielen. Es entspricht der Auffassung des schweizerischen Rechts, dass Eltern in dem Masse von der Unterhaltspflicht befreit sind, als dass minder- und volljährige Kinder aus eigenen Einnahmen und eigenem Vermögen ihre Kosten selbst bezahlen können (ZGB, Art. 276).
Es ist naheliegend, dass nach dem Ende der Erstausbildung, die volle Verantwortung für das eigene Geldleben übernommen wird. Wenn Eltern jetzt die effektiven Kosten für Wohnen, Haushaltsausgaben und alle anderen Budgetposten in die Verantwortung ihrer erwachsenen Kinder übergeben, ist das sinnvoll. So lernen sie ihre finanziellen Möglichkeiten am besten kennen.
Der Dachverband empfiehlt, dass Eltern eine realistische Berechnung über Wohn- und Haushaltskosten zu erstellen und nicht mit Blick auf tiefe Anfangslöhne schon im Voraus Zugeständnisse zu machen. Es können dann immer noch Pauschalen vereinbart werden, damit genug Platz zum Sparen für die erste eigene Wohnung bleibt, sofern die Eltern sich das leisten können und wollen.
Junge Erwachsene unterschätzen meistens die Höhe der zu erwartenden Steuerrechnung nach der Ausbildung. Dies ist dem Umstand geschuldet, dass im Jahr des Ausbildungsabschlusses nur wenige Monate mit vollem Einkommen verbleiben. So ist die Steuerlast gleich nach der Ausbildung wesentlich kleiner als im Folgejahr. Ausschlaggebend ist, wann erstmals 12 Monatseinkommen oder mehr versteuert werden. Die Steuerkalkulatoren der Kantone bieten bei einer realistischen Berechnung wertvolle Dienste. Ist einem das alles viel zu kompliziert, kann eine Budgetberatung hilfreich sein.
Geld ist schnell weg. Das Angebot an Produkten ist gross und der Einfluss der sozialen Medien enorm hoch. Nicht alles was Mensch gerne besitzen möchte, passt wirklich zur eigenen Persönlichkeit und den eigenen finanziellen Möglichkeiten.
Oft wird unkritisch Bildern nachgelebt, die weder zu einem passen noch Platz im Portemonnaie finden. Hier ein Kaffee, da ein Kleindungstück. Egal welche Prioritäten verfolgt werden: Immer wieder auf einen überzogenen Kontostand zu schauen, macht wenig Freude und kommt in Form von Zinsen teuer zu stehen.
Oder es wird ein Mietvertrag für die erste eigene Wohnung unterschrieben oder ein Auto geleast ohne vorher zu wissen, ob die Ausgaben im Budget Platz finden werden. Kaufentscheide ohne Budget sind der klassische Stolpersein des jungen Erwachsenlebens. Darum empfehlen wir vor jeder wichtigen Entscheidung ein Budget zu erstellen oder ein bereits vorhandenes Budget anzupassen. So wird schnell klar, ob die Entscheidung wie geplant gefällt werden kann oder nicht.
Beratungstipp: