Ob ein Paar in einer Ehe, im Konkubinat oder in einer eingetragenen Partnerschaft lebt, ist in finanziellen Belangen ein grosser Unterschied. Oft sind die Formen des Zusammenlebens mit persönlichen Wertungen verbunden. Diese werden selten mit den rechtlichen bzw. finanziellen Fakten abgeglichen. Was lange Zeit gut geht, kann bei wichtigen Lebensveränderungen Folgen haben, denen sich Betroffene oft gar nicht bewusst sind. Besonders wichtig zu bedenken sind die Auswirkungen einer Trennung oder eines Todesfalls.
Aus der Regelung der Ehe im ZGB folgt der Grundsatz, dass beide gleich berechtigt wie auch gleich verpflichtet sind. Seit 1988 ist die Ehe als eine Beziehung auf Augenhöhe geregelt, in der gegenseitige Transparenz geschuldet ist. Somit kommt die eingetragene Partnerschaft der Ehe näher als das Konkubinat: SR 211.231 (admin.ch). Das Konkubinat ist rechtlich eine einfache Gesellschaft und die Verpflichtungen gehen nur soweit, als dass die gegenseitigen Erwartungen gemeinsame Schnittstellen aufweisen und allenfalls noch schriftlich festgehalten werden.
Vielfach stellt eine Person die eigene Berufstätigkeit zurück, um mehr Hausarbeit und allenfalls Kinderbetreuung zu übernehmen. Das hat nicht nur Folgen in Bezug auf die Höhe des Einkommens, sondern auch auf Sozialleistungen, Vorsorge und berufliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Die Person, die das in Kauf nimmt, ist im klaren Nachteil gegenüber der Person die mehr arbeitet und damit in den allermeisten Fällen auch mehr verdient.
Dies ist in allen Lebensformen so, fällt aber beim Konkubinat am meisten ins Gewicht. Daher empfiehlt es sich, genau hinzusehen und die finanziellen Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen. Was gut für die kurzfristige Work-Life-Balance ist, sollte auch unter dem Gesichtspunkt der langfristigen Auswirkungen bis nach der Pensionierung bedacht werden. Budget- und/oder Rechtsberatungsstellen leisten hilfreiche Dienste beim Abwägen der Vor- und Nachteile.