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Steuern

Steuern sind in der Schweiz eine der häufigsten Fallen, die zu finanziellen Schwierigkeiten führen können. Eine unerwartet hohe Steuerrechnung kann viele Menschen überraschen und belasten. Deshalb ist es wichtig, sich vorher gut zu informieren und geschickt zu planen. So können solche Überraschungen vermieden werden.

darum geht’s

  • Kennst du die Höhe deiner Steuern?
  • Hast du die Steuern in deinem laufenden Budget berücksichtigt?
  • Reicht der 13. Monatslohn für die Steuern?
  • Wenn Beträge für die Steuern laufend zurückgestellt oder im Dauerauftrag direkt ans Steueramt überwiesen werden, gibt es in der Regel keine bösen Überraschungen.

Steuern gehören fix in jedes Budget, damit du keine bösen Überraschungen erlebst. Dafür musst du natürlich wissen, wie hoch die Steuern ausfallen werden. Das komplizierte bei der Sache ist, dass die Steuererklärung erst im nächsten Jahr ausgefüllt werden kann. Erst dann ist eindeutig klar, wie hoch die Einnahmen und Abzüge usw. vom Vorjahr waren.  Darum erhältst du auch von der Steuerbehörde zuerst nur eine provisorische Rechnung, die sich auf die Daten aus dem Vorjahr abstützt. Falls bei dir alles seit Jahren ungefähr gleich ist, ist das gar kein Problem. Die Beträge von Staats-, Gemeinde- und Bundessteuern werden immer ungefähr gleich hoch sein.

 

Eine Schätzung im Jahr vor dem Steuerjahr solltest du einholen, wenn

  • du nach einer Ausbildung, einem Auslangsaufenthalt oder einer anderen Arbeitspause wieder ins Berufsleben einsteigst,
  • dein Arbeitspensum veränderst,
  • plötzlich mehr oder weniger verdienst,
  • oder als Selbständiger/Selbstständige jährliche Einkommensschwankungen hast.

 

Praxistipp:

  • Versuche hochzurechnen, wie hoch dein Einkommen im neuen Jahr sein sollte. Sobald die provisorische Steuerrechnung kommt, überprüfe, ob das angenommene steuerbare Einkommen in der Nähe von der Wirklichkeit ist. Wenn nicht, lass das steuerbare Einkommen durch das Steueramt mit dem von dir berechneten Betrag anpassen und lass dir eine neue provisorische Veranlagung zukommen.
  • Erstelle ein Budget mit den Steuern inbegriffen. Du kannst dafür unsere Budgetvorlagennutzen.
  • Nimm, wenn nötig, eine Beratung in Anspruch. Viele Menschen schätzen den Austausch mit einer Fachperson und gewinnen so Sicherheit bei der Einschätzung der Situation. Eine Beratungsstelle des Dachverbands in deiner Nähe findest du hier.

 

Oft täuscht die erste Steuerrechnung nach der Ausbildung. Sie kann meistens noch gut mit dem 13. Monatslohn bezahlt werden, weil Ausbildungen Mitte Jahr zu Ende gehen. So werden lediglich 5 bis 6 Monate mit vollem Einkommen versteuert werden müssen. Erst im Folgejahr werden der Berechnung 12 Monatseinkommen inkl. 13. Monatslohn zu Grunde liegen. Die gute Nachricht ist, dass viele Kantone einfache und hilfreiche Steuerrechner im Internet aufgeschaltet haben. Die Berechnung wird zwar nicht auf den Franken genau stimmen, aber sie gibt die Richtung vor in die es geht. So können die monatlichen Rückstellungen oder Überweisungen von Anfang an laufend gemacht werden.

Abgesehen von wenigen Ausnahmen ist es eine falsche Annahme, dass sich die Steuern mit dem 13. Monatslohn bezahlen lassen. Die Erfahrung aus den Budgetberatungen zeigen, dass es auch psychologisch wohltunender ist, wenn der 13. Monatslohn für Unvorhergesehenes, Sparen, Ferien, Geschenke oder anders genutzt werden kann statt für die Steuern.

Empfehlung: 

  • Steuerhandbücher sind keine Bücher mit sieben Siegeln. Sie leisten oft hilfreiche Dienste beim Ausfüllen der Erklärung. Darum empfiehlt es sich, diese bei Unklarheiten bei den entsprechenden Themen zu lesen.
  • Fülle die Steuererklärung elektronisch aus. So wirst du laufend auch durch die möglichen Abzüge geführt.

 

Ein heikler Übergang ist, wenn auf Grund der Änderung beim Aufenthaltsstatus die Quellenbesteuerung wegfällt und neu regulär besteuert wird. Darauf sind Betroffene oft nicht vorbereitet und haben weder einen Dauerauftrag eingerichtet noch Rückstellungen für die Steuern getätigt. Wenn dann die Steuerrechnung kommt, ist das Geld bereits für anderes verwendet worden. Auch hier kann sich eine Budgetberatung lohnen, damit es keine bösen Überraschungen gibt.

Hinweis:

  • Ob du deine Steuererklärung rechtzeitig einreichst oder nicht, kann wichtig sein. Es hat Folgen für die Berechtigung und die Berechnung anderer Ansprüche, wie z.B. der Prämienverbilligung.
  • Es gibt Gemeinden, die Personen mit Einnahmen am Existenzminimum beim Ausfüllen der Steuererklärung unterstützen.
  • Du wurdest provisorisch viel zu hoch veranlagt und lebst plus/minus am Existenzminium? Mende dich bei der Steuerbehörde und bitten Sie um eine Anpassung. 
  • Du weisst bereits beim Ausfüllen der Steuererklärung, dass deine Einnahmen im Folgejahr sinken werden? Weise das Steueramt darauf hin und gebe das ungefähre neue Einkommen an.

 

*In Zusammenarbeit mit Schuldenprävention Zürich