Schulden

Schulden können sich langsam und unbemerkt ansammeln. Oder sie entstehen plötzlich durch ein unerwartetes Ereignis. Egal warum jemand verschuldet ist - Schulden sind sie eine schwere Belastung und es ist nicht einfach, aus einer Überschuldung wieder heraus zu kommen.

Wie du Schulden vermeidest und wie du bei offenen Rechnungen reagieren kannst, erfährst du hier.

darum geht’s

  • Wie vermeidet man Schulden?
  • Wie reagiert man, wenn man überschuldet ist?
  • An wen kann man sich wenden, wenn man Schulden hat?

Eine Schuldenfalle entsteht, wenn jemand mehr Geld ausgibt, als er oder sie einnimmt – und die Schulden immer weiter wachsen. Oft beginnt es harmlos: eine unerwartete Rechnung, ein Kauf auf Kredit oder ein finanzieller Engpass. Wenn dann keine Rückzahlung möglich ist, kommen Mahngebühren, Zinsen oder neue Kredite dazu. So wird die Rückzahlung immer schwieriger. Das nennt man Schuldenfalle. 

Typische Schuldenfallen sind zum Beispiel:

  • Konsumkredite oder Leasingverträge, die laufend Geld kosten
  • Plötzlicher Einkommensverlust, z. B. durch Jobverlust oder Krankheit
  • Käufe auf Rechnung oder Raten, die später finanziell überfordern
  • Ungeplante Ausgaben, z. B. Zahnarztrechnungen oder Autoreparaturen

Verträge wie «buy now pay later», Leasings oder Konsumkredite sind verlockend. Sie können aber auf Dauer eine grosse Belastung für das Budget sein und schnell teuer werden. Du solltest zuerst ein Budget erstellen. So siehst du, ob solche Dinge Platz darin finden. Wir empfehlen dir immer noch: «zuerst sparen, dann kaufen». Das ist immer die günstigste und sicherste Lösung.

Manchmal läuft im Leben nicht alles nach Plan: Das Auto muss repariert werden, die Waschmaschine geht kaputt oder du verdienst plötzlich weniger Geld. Solche Situationen können teuer werden. Wenn du Geld auf die Seite gelegt hast, musst du dir in solchen Momenten weniger Sorgen machen. Rücklagen geben Sicherheit – und helfen dir, ruhig zu bleiben, wenn es finanziell eng wird.

Wie viel du sparen solltest, hängt von deiner Lebenssituation ab. Eine einfache Regel:

  • Wenn du allein lebst, solltest du zwischen 1 bis etwa 3 Monatslöhne sparen.
  • Wenn du eine Familie hast, sind 3 bis 6 Monatslöhne als Reserve sinnvoll.

Diese Rücklagen helfen dir, wenn etwas Unerwartetes passiert – zum Beispiel bei einer Krankheit oder wenn du deine Arbeit verlierst. Für Haushalte mit wenig Einkommen ist es oft nicht realistisch, so viel Geld anzusparen. Aber auch dann sollte man zumindest eine kleine Reserve aufbauen. Lege jeden Monat einen kleinen Betrag zur Seite. Wenn du einmal Rücklagen brauchst, ist das okay – wichtig ist, danach wieder neu zu sparen.

Gut zu wissen: Ein gutes Budget hilft dir, den Überblick zu behalten. Es zeigt dir, wie viel du für Rücklagen, laufende Ausgaben und Sparziele brauchst. So bist du besser vorbereitet, wenn es finanziell schwierig wird.

Schulden zu haben ist nicht automatisch ein Problem. Viele Menschen haben Schulden – zum Beispiel durch einen Kredit, ein Leasing oder eine offene Zahnarztrechnung. Solange man das Geld wie vereinbart zurückzahlen kann, sind Schulden kein Problem.

Ein Problem wird es dann, wenn du die Schulden nicht mehr zurück bezahlen kannst. Dann sprechen wir von Überschuldung. Das bedeutet: Du hast so viele Schulden, dass du deine Rechnungen, Zinsen oder Raten nicht mehr bezahlen kannst. 

Im schlimmsten Fall musst du vielleicht neue Schulden machen, um alte zu bezahlen. Das kann zu einem Teufelskreis führen.

Schulden sind nicht immer selbstverursacht. Eine Krankheit, eine Trennung, die Geburt eines Kindes oder die Pension können das Einkommen stark verändern – und plötzlich reichen die Mittel nicht mehr aus. Aber auch ein fehlendes oder ungenaues Budget kann zu Schulden führen. 

Was vor dieser Situation schützt, sind Rückstellungen und Ersparnisse. Sie helfen dir, schwierige Zeiten zu überbrücken und Schulden gar nicht erst entstehen zu lassen.

Solange du deine Schulden zurückzahlen kannst, ist das kein Problem. Schwieriger wird es, wenn du Mühe hast, deine Rechnungen zu bezahlen. Dann ist es wichtig, schnell zu handeln.

Nimm Kontakt mit den Personen oder Firmen auf, bei denen du Schulden hast. Oft lässt sich eine Lösung finden – zum Beispiel eine Ratenzahlung oder eine Verlängerung der Frist. Gleichzeitig solltest du dein Budget überarbeiten. Überlege dir, wo du Ausgaben kürzen kannst: Vielleicht kannst du ein Abo kündigen, etwas verkaufen oder eine Ausgabe verschieben. Auch wenn du deinen Lebensstil vorübergehend anpassen musst – so kannst du verhindern, dass die Schulden weiter wachsen.

In dieser Situation ist es völlig normal, Hilfe zu brauchen. Eine Budgetberatungsstelle kann dich unterstützen, wenn du den Überblick verloren hast oder dein Budget neu planen willst. Wenn du merkst, dass du für die Rückzahlung der Schulden länger als drei Monate brauchst, ist eine Schuldenberatungsstelle die richtige Anlaufstelle.

In finanzielle Schwierigkeiten zu geraten, kann jedem passieren. Wichtig ist, dass du nicht alleine bleibst. Die Fachpersonen in den Beratungsstellen sind für dich da – offen, verständnisvoll und ohne Vorurteile.