Alles für Ihre Dienstzeit

Dienstpflicht

Die Dienstzeit als Soldat/in, Zivildienstleistende oder im Zivilschutz bringt viele Veränderungen mit sich. Besonders wichtig ist, dass sich das Einkommen verändern kann, was Auswirkungen auf die finanzielle Situation hat. Deshalb ist es wichtig, sich früh mit der finanziellen Situation während der Dienstzeit zu beschäftigen.

darum geht’s

  • Wie und wo können Einsparungen gemacht werden
  • Was soll in Bezug auf das Budget (Einnahmen und Ausgaben) unbedingt beachtet werden
  • Was können Eltern von Ihren Kindern für Kost & Logis verlangen

Für eine Übersicht über alle laufenden Kosten und Ausgaben empfehlen wir, ein Budget zu erstellen. Mit dem Budget behalten Sie den Überblick über alle Ihre (geplanten) Einnahmen und Ausgaben. Das Ziel eines Budgets ist immer, die Übersicht über alle Einnahmen und Ausgaben zu haben und einen Fehlbetrag (Minus) zu vermeiden oder das Sparpotenzial zu ermitteln.

Link: Budgetvorlage zum Ausfüllen
 

Reagieren Sie bei einem Fehlbetrag früh genug. Es braucht in der Regel Anpassungen, damit die geplanten Einnahmen alle Ausgaben decken und keine Schulden entstehen. Dank dem Budget sehen Sie, wohin Ihr Geld fliesst. und dass ermöglicht Ihnen das Einsparpotenzial zu ermitteln. Dann können Sie die entsprechenden Ausgaben anpassen, pausieren oder kündigen. Sie entscheiden, was Sie wo und wie anpassen. Aber es sollte dazu führen, dass das Budget keinen Fehlbetrag (mehr) aufweist.

Wenn Sie beim Erstellen Ihres Budgets und allen möglichen Anpassungen feststellen, dass das Geld nicht reicht, wenden Sie sich bitte an den Sozialdienst der Armee:

Sozialdienst der Armee
Rodtmattstrasse 110
3003 Bern
Telefon: 0800 85 58 44
Mail: sozialdienst.persa(at)vtg.admin(dot)ch

 

Es folgen nun einige Tipps zum Erstellen und Anpassen Ihres Budgets:

  • Informieren Sie sich frühzeitig über die zu erwartenden Einnahmen während der Dienstzeit.
  • Bilden Sie vor der Dienstzeit finanzielle Reserven.
  • Wiederkehrende Kosten (laufende Kosten) gehören in das Budget eingerechnet, auch wenn die Rechnung noch nicht gekommen ist (Steuern, Serafe, jährliche Versicherungen usw.).
  • Kündigen oder pausieren Sie Abonnements und Jahresmitgliedschaften (SBB / Verkehrsverbunde, Fitness-Abo, Vereine, Berufsverbände usw.).
  • Vorsorgebeiträge: Vermeiden Sie das Abschliessen einer Lebens- oder Vorsorgeversicherung (z.B. 3a) vor dem Militärdienst.
  • Grundversicherung bei der Krankenkasse sistieren (falls vorhanden: Zusatzversicherung behalten)
  • Unfallversicherung sistieren (pausieren), falls diese über die Krankenkasse abgeschlossen wurde.
  • Autobesitzer/innen sollten ihr Auto während der Dienstzeit auslösen (Nummernschild hinterlegen / Auto abmelden). Denken Sie daran, dass ein persönlicher Parkplatz weiterhin benötigt wird.
  • Unterschreiben Sie vor dem Dienstantritt keine Miet-, Leasingverträge oder Konsum-Kredite für die Dauer der Dienstzeit. Sollten bereits solche bestehen, versuchen Sie diese im Optimalfall zu begleichen oder bis nach der Dienstzeit zu sistieren. Sie können auch versuchen, die Raten neu zu verhandeln oder den Vertrag zu kündigen.
  • Bei bestehenden Schulden: Bestehende Ratenzahlungen neu vereinbaren oder aussetzen bis nach der Dienstzeit.

Hier finden Sie unsere Richtlinien / Empfehlungen, die Ihnen beim Ausfüllen der Budgetvorlagen helfen:

Sie kommen nicht drumherum gewisse Auslagen auch während der Dienstzeit zu begleichen und Geld für zukünftige Rechnungen auf die Seite zu legen. Dafür empfehlen wir Rückstellungen (errechneter Betrag für unregelmässige Rechnungen) aus den Einnahmen zu bilden. Dies betrifft beispielsweise Ausgaben für:

  • Wohnnebenkosten, falls Sie allein wohnen (Serafe, Elektrizität usw.)
  • Steuern
  • Gesundheitskosten, Zahnarzt, Brille und Linsen
  • Versicherungen, die nicht sistiert werden konnten und nicht monatlich anfallen, beispielsweise Hausrat- und Privathaftpflichtversicherung.
  • Jahresabonnemente und Mitgliedschaften, die nicht pausiert werden konnten und wieder bezahlt werden müssen.
  • ein kleiner Betrag für Unvorhergesehenes


Nach Abzug der Rückstellungen und laufenden Kosten wie Miete, Mobiltelefon, Internet, Zusatzversicherung bei der Krankenkasse, Streaming-Abonnemente usw. bleibt ein Restbetrag übrig. Dieser Restbetrag ist für alltägliche Ausgaben (Essen, Freizeit usw.) oder zum Sparen.

Teilen Sie sich das Geld für die alltäglichen Ausgaben gut ein. Der errechnete Betrag muss jeweils für einen ganzen Monat reichen, inklusive Ausgang und Genussmittel. Es kann hilfreich sein, wenn Sie den zur Verfügung stehenden Betrag zum «Leben» auf die Wochen aufteilen (Faktor 4.3) und wöchentlich bar abheben. So stellen Sie sicher, dass Ihnen auch in der Mitte des Monats noch Geld zur Verfügung steht.

Sollten Sie zuhause wohnen, klären Sie den «Kost und Logis» Beitrag mit den Eltern.

Grundsätzlich soll ein erwachsener Mensch für seine Lebenshaltungskosten selbst aufkommen – dazu gehören die Ausgaben für Kost und Logis. Mit Kost und Logis sind die Kosten gemeint, die das Wohnen und die Verpflegung ausmachen. Wenn man noch bei den Eltern wohnt, gehört dazu auch ein Anteil an:

  • die Miete für das Bewohnen des Zimmers und der gemeinsamen Räume,
  • die Wohnnebenkosten (Internet, Serafe, Hausratversicherung usw.)
  • die Ausgaben für Essen und Getränke sowie eventuelle Kosten für Reinigungsarbeiten und Wäsche.

Besprechen Sie Ihren Beitrag an Kost und Logis frühzeitig mit Ihren Eltern und planen Sie den Kostenbeitrag im Budget ein.

 

Empfehlungen zur Berechnung

  • Der Preis für Kost und Logis wird von den Personen festgelegt, die Unterkunft und Verpflegung anbieten.
  • Die Ausgaben für Wohnen, Wohn- und Haushaltnebenkosten werden in der Regel durch die Anzahl Personen geteilt, die im Haushalt leben.
  • Die Kosten für Verpflegung können mit Hilfe der Richtlinien «Kost und Logis» ermittelt werden.
  • Hausarbeit (kochen, waschen, putzen) sollte entschädigt werden.
  • Beide Parteien suchen gemeinsam nach einer fairen Lösung.

Die Richtwerte von Budgetberatung Schweiz sind als Diskussionsgrundlage zu verstehen. Sie beziehen sich auf Armeedienstleistende, die bei den Eltern wohnen. Die Richtwerte beinhalten drei Blöcke mit unterschiedlicher Berechnungsgrundlage und einer Spannbreite für Wohnanteil und Nebenkosten:

  • Berechnung ohne Arbeitsentschädigung
  • Berechnung mit Arbeitsentschädigung zu CHF 25.– pro Stunde
  • Berechnung mit Arbeitsentschädigung zu CHF 30.– pro Stunde

Bei Unklarheiten wenden Sie sich an den Sozialdient der Armee oder eine Budgetberatungsstelle in Ihrer Nähe: www.budgetberatung.ch

Ein Budget ist die beste Grundlage um zu Sparen, denn es gibt Ihnen eine saubere Übersicht über alle Einnahmen und Ausgaben. Danach ist der einfachste Weg Geld einzusparen, zu versuchen seine Fixkosten zu senken und die Ausgaben im Alltag (Haushalt, Freizeit usw.) zu verringern. Dies ist bei den Alltagskosten wie Freizeit und Essen einfacher und schneller umsetzbar als bei den Fixkosten. Denn Fixkosten sind meist an einen Vertrag oder Abmachungen gebunden. Wenn Sie mehr Einnahmen als Ausgaben haben, können Sie das Geld, das übrig bleibt, mit einem Dauerauftrag auf Ihr Sparkonto überweisen.

 

Hier nochmals ein paar Sparbeispiele zusammengefasst:

  • Überprüfen und vergleichen Sie Ihre Abonnemente und Verträge: Brauchen Sie wirklich alles und geht es eventuell bei einem anderen Anbieter günstiger?
    • Mobiltelefon-Abonnemente vergleichen und gegebenenfalls wechseln. Unbegrenztes Datenvolumen und Telefonieren in der Schweiz ist ab ca. CHF 20.- erhältlich.
    • Mobiltelefone – Beziehen Sie ein neues Gerät nicht auf Abzahlung, das belastet das Budget zusätzlich (Direktzahlung empfohlen). Es muss auch nicht immer das neuste Gerät sein. Occasion-Märkte bieten günstige Alternativen zu Neugeräten.
    • Streamingdienste – Hier reicht das Basisangebot in der Regel aus. Teilen Sie sich den Dienst mit anderen Personen, sollen diese sich auch an Kosten beteiligen.
  • Überprüfen Sie Ihre Versicherungen auf ihren Sinn und Zweck. Brauchen Sie diese während der Dienstzeit wirklich? Wenn nicht kündigen oder sistieren Sie diese (Lebensversicherungen, Reiseschutz, Vorsorgeverträge usw.).
  • Auswärts Essen ist teuer: Essen Sie so viel wie möglich zuhause / Nur verpflegt in den Ausgang gehen (Fak-Essen in der Kaserne).
  • Am Wochenende zuhause selber und frisch kochen ist günstiger als Fertigprodukte oder Auswärtsessen.
  • Teilen Sie das zur Verfügung stehende Geld gut ein (siehe «Geldeinteilen – aber wie»)
  • Siehe auch oben die Tipps zur Budgetanpassung: «Vorbereitung und empfohlene Anpassungen vor Antritt der RS»

Mehrere Bankkonten vereinfachen den Umgang mit Geld. Jedes Bankkonto sollte dabei nur für den dafür bestimmten Zweck genutzt werden. Wie viele Bankkonten Sie brauchen, hängt von Ihrer Situation und Ihren Bedürfnissen ab. Für den Start brauchen Sie aber mindestens zwei Bankkonten (beides Privatkonten, keine Sparkonten). Wenn Sie kein zweites Konto eröffnen wollen, kann das Konto Nr. 2 auch ein Portemonnaie mit Bargeld sein.
 

Wir empfehlen Ihnen, die Fixkosten und Rückstellungen von den Kosten für Haushalt und den Alltag zu trennen:

Konto Nr. 1: 
Einnahmen:
 
Lohn und andere Einkommen
 

Ausgaben:
 

Fixkosten und Rückstellungen (Mobiltelefon, Streaming, Abonnemente,
Steuern, Miete oder «Kost und Logis» usw.)

Debitkarte: Nicht zwingend notwendig, e-Banking reicht aus
 

 

Konto Nr. 2:    
Einnahmen: 
 
Fixer Geldbetrag vom Lohnkonto per Dauerauftrag überweisen
 
Ausgaben: 
 
Alltagsausgaben (Essen, Freizeit, Coiffeur, Kleider usw.)
 
Debitkarte:Ja

 

Wie so ein Kontoplan aussehen kann, sehen Sie hier.
 

Sie können auch weitere Bankkonten verwenden – zum Beispiel ein Sparkonto oder eins nur für die Steuern. Ein Bankkonto ist in der Regel nicht gratis. Kontoführungsgebühren sind aber von Bank zu Bank unterschiedlich. Vergleichen Sie die Preise, gewisse Banken bieten ein reines e-Banking Konto bereits ab CHF 1.- pro Monat an.

Der entscheidende Vorteil bei mehreren Bankkonten ist, dass Sie auf einen Blick sehen, wie viel Geld Sie für Ihre Alltagskosten noch haben und ausgeben können. Zudem haben Sie so die Sicherheit, dass das Geld für die Fixkosten und Rückstellungen auf dem anderen Konto vorhanden ist. So können Sie auch unregelmässige Rechnungen jederzeit bezahlen, zum Beispiel die Steuern oder jährlich zu bezahlende Versicherungen.

Wichtig:
Versuchen Sie auf gängigen Kreditkarten zu verzichten und nutzen Sie dafür Ihre Debitkarte
oder eine Prepaid Kreditkarte. So geben Sie nur das Geld aus, dass Sie auch wirklich haben.

*In Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst der Armee

die wichtigsten Punkte

  • Erstellen Sie frühzeitig ein Budget für alle Ihre Einnahmen und Ausgaben während der Dienstzeit. Wenn Sie noch zuhause wohnen, besprechen Sie mit den Eltern Ihren Beitrag an Kost & Logis.
  • Überprüfen Sie Ihre Einsparmöglichkeiten und kündigen Sie frühzeitig, was während der Dienstzeit nicht brauchen.
  • Wenn Ihre Einnahmen nicht ausreichen, um alle Ihre Kosten zu decken, nehmen Sie mit dem Sozialdienst der Armee Kontakt auf.